Die drei größten KI Red Flags für Physiotherapiepraxen
- Andy Yu
- Nov 20
- 3 min read
Updated: Nov 24

Die drei KI Red Flags für Physiotherapiepraxen, die sie unbedingt kennen sollten
Der Markt für KI Rezeption und KI Telefonassistenz wächst rasant. Viele Lösungen klingen modern, professionell und vielversprechend. Gleichzeitig zeigt sich bei genauerer Recherche, dass nicht jede Technologie für die besonderen Anforderungen der Physiotherapie geeignet ist.Vor allem drei Bereiche tauchen immer wieder als unterschätzte Red Flags auf. Wer diese versteht, erkennt deutlich schneller, welche Anbieter wirklich seriös arbeiten und welche Systeme im Praxisalltag zu Problemen führen können.
Erstens
Horizontale Anbieter, die angeblich jede Branche bedienen
Ein großer Warnhinweis zeigt sich bei Anbietern, die ihre KI Lösung für alle Branchen gleichzeitig vermarkten. Viele dieser Firmen erstellen für jede Branche eine eigene Website. Auf den ersten Blick wirkt das so, als gäbe es eine spezialisierte Lösung für die Physiotherapie. Sobald man jedoch etwas tiefer recherchiert, wird klar, dass es sich in Wirklichkeit um eine einzige KI handelt, die auf Handwerk, Immobilien, Gastronomie, Fitness, Beauty und Gesundheitswesen gleichermaßen angewendet werden soll.
Für die Physiotherapie ist das ein ernstes Problem.Die Branche hat komplexe Terminlogiken, spezifische Verordnungsanforderungen, klare Gesprächssituationen und besondere Datenschutzvorgaben. Eine KI, die gleichzeitig Installateurbetriebe und Massagepraxen bedienen soll, kann diese Tiefe nicht leisten.Wenn ein Anbieter also überall vertreten ist, aber keine echten Inhalte zur Heilmittelbranche zeigt, ist das ein eindeutiges Warnsignal. Die Erfahrung zeigt: Man kann nicht alle Branchen wirklich beherrschen. Und wer versucht, alles zu bedienen, liefert selten das, was eine Physiotherapiepraxis im Alltag wirklich braucht.
Zweitens
Datenschutz als kritischer Punkt, vor allem bei generischen oder ausländischen Systemen
Datenschutz und die Frage der Datensicherheit sind eng mit der ersten Red Flag verbunden. Viele horizontale Anbieter kommen ursprünglich aus Branchen, in denen Datenschutz zwar wichtig ist, aber nicht die gleichen Anforderungen hat wie im Gesundheitswesen.Im Handwerk oder in der Gastronomie fallen selten medizinische Daten an. In Physiotherapiepraxen dagegen entstehen bei jedem Anruf potenziell hochsensible Gesundheitsinformationen.
Genau deshalb sollten Praxen besonders vorsichtig sein, wennder Anbieter keine eindeutigen Angaben zum Serverstandort machtdie Herkunft des LLM Modells unklar bleibtkeine Zertifizierungen genannt werden, die für Gesundheitsdaten erforderlich sindder Anbieter keinen transparenten Auftragsverarbeitungsvertrag anbietetdie Antwort auf Datenschutzfragen ausweichend oder sehr oberflächlich bleibt.
Ein weiterer Punkt betrifft ausländische Anbieter, die oft beeindruckende Technologie zeigen, aber nicht die Sicherheitsstandards erfüllen, die in Deutschland nötig sind. Viele versprechen, dass alles möglich sei und datenschutzkonform funktioniere, ohne dies technisch nachweisen zu können.Praxen sollten deshalb immer konkret nachfragen, welche Server genutzt werden, wo diese stehen und welches Modell im Hintergrund arbeitet. Die ehrliche Antwort lautet: Nur sehr wenige Modelle dürfen tatsächlich Gesundheitsdaten verarbeiten.
Drittens
Übertriebene Versprechen, die in der Realität nicht gehalten werden können
Eine weitere Red Flag zeigt sich bei Anbietern, die zu viel versprechen. Wenn eine Website behauptet, die KI könne sofort alle Aufgaben der Rezeption perfekt übernehmen, jede Praxissoftware problemlos integrieren und ohne Lernphase fehlerfrei arbeiten, sollte man skeptisch sein. Die Technologie ist weit fortgeschritten, aber sie ist nicht an einem Punkt, an dem jede Praxisaufgabe vollständig automatisiert werden kann.
Ein realistischer Anbieter beschreibt klar, was heute gut funktioniert, wo Grenzen bestehen und welche Funktionen schrittweise eingeführt werden. Ein unzuverlässiger Anbieter nutzt dagegen große Versprechen, um Interesse zu wecken, ohne dass diese im Alltag belastbar sind.
Besonders kritisch ist es, wennIntegrationen angeblich überall möglich sind, ohne technische Details zu nennenkomplexe Terminlogiken als sofort umsetzbar dargestellt werden, obwohl sie hohe Praxisspezifik erfordernDemos perfekt aussehen, reale Tests jedoch deutlich schlechter funktionierenFeinjustierung, Trainingsphasen oder Support kaum erwähnt werden.
Zu viele Versprechen sind selten ein Zeichen für technische Qualität. Sie sind eher ein Hinweis darauf, dass ein Anbieter versucht, Erwartungen zu erhöhen, ohne dass die Technologie die Tiefe besitzt, die eine Physiotherapiepraxis benötigt.
Fazit
Wer diese drei Red Flags versteht, trifft deutlich bessere Entscheidungen
Physiotherapiepraxen müssen keine KI Experten sein, um eine gute Entscheidung zu treffen. Es genügt, die grundlegenden Warnhinweise zu kennen. Horizontale Anbieter ohne klare Branchentiefe, intransparenter Datenschutz und unrealistische Versprechen gehören zu den wichtigsten Punkten, die Praxen sofort erkennen sollten. Wer kritisch nachfragt, genau hinsieht und sich nicht von glatten Marketingtexten leiten lässt, findet deutlich schneller eine Lösung, die im Alltag wirklich funktioniert. Seriöse Anbieter erklären transparent, wie ihre Technologie arbeitet, welche Grenzen bestehen und welche Schritte notwendig sind, um eine KI sicher und sinnvoll in den Praxisalltag einzuführen. Wenn Sie auf diese drei KI Red Flags für Physiotherapiepraxen achten, sind sie bereits besser als der Großteil anderer Praxisinhaber:innen.



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